Resolution zum Streik
An die Gremien des Sozial- und Gesundheitsbereichs (WB 17) sowie die politisch Verantwortlichen in der Region Wien und Bundesweit in der GPA-djp:
 
Die
Wochen des Jänner und Februar 2018 haben gezeigt: Im privaten Sozial- und
Gesundheitsbereich in Österreich gibt es tausende Beschäftigte, die bereit sind
für ihre Interessen zu kämpfen!
Wir sind als Betriebsrat
und als Belegschaft der Wiener Kinder- und Jugendbetreuung stolz darauf,
aktiver Teil dieser Streikbewegung gewesen zu sein. An unserem zweiten
Streiktag hätten sich über 500 KollegInnen von über 50 Standorten beteiligt;
bereit die Forderung nach einer ordentlichen Gehaltserhöhung und
Arbeitszeitverkürzung gemeinsam mit vielen anderen Streikenden und
solidarischen Menschen in die Öffentlichkeit zu tragen.
Der
Kollektivvertragsabschluss kurz davor hat große Enttäuschung und Zorn bei uns
ausgelöst. Er wurde als Erfolg verkauft, der er nicht war.
Wir
stehen dazu, auch Teil der Gewerkschaft zu sein, doch fordern wir die verantwortlichen
Gremien und Personen in der GPA-djp auf, unsere Kritik ernsthaft aufzunehmen
und in Zukunft danach zu handeln:
* Die Unterstützung
durch die GPA-djp – über die normale Betriebsbetreuung hinaus - war in
organisatorischer Hinsicht vollkommen unzulänglich. Es ist absurd, dass
keinerlei zusätzliche Ressourcen für den Streik zur Verfügung standen.
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Wir fordern, dass bei zukünftigen Protestmaßnahmen und Arbeitskämpfen rechtzeitig
für streikbereite Betriebe und StreikaktivistInnen zusätzlich personelle,
finanzielle und organisatorische Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, denn
dafür ist Gewerkschaft da!
* Neben der allgemeinen
Medienarbeit hätten wir uns erwartet, auch gewerkschaftlich und überbetrieblich
von Seiten der GPA-djp über die Streikbewegung informiert zu werden.
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Wir fordern, dass in Zukunft mehr Informationen über den Streik an die Gewerkschaftsmitglieder
und Beschäftigten gelangen, damit wir auch sehen welche Stärke wir und welche
Breite die Protestmaßnahmen haben!
* Wir haben als aktiv am
Streik und der Streikorganisation Beteiligte viel auf uns genommen, damit die
Arbeitsniederlegungen an Kraft gewinnen und unsere gemeinsamen Forderungen
durchgesetzt werden. All dies wurde mit der Zustimmung zu diesem KV-Abschluss
vom Tisch gewischt, obwohl zur Hauptforderung der Arbeitszeitverkürzung kein
einziger Schritt getan wurde.
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Wir fordern, dass bei der nächsten Verhandlungsrunde auch die Betriebsräte und
Beschäftigten in einer Urabstimmung in den Beschluss über einen KV-Abschluss
einbezogen werden, wir wollen nicht Spielball von Stellvertreterpolitik sein,
sondern mitbestimmen!
Jeweils einstimmig beschlossen vom Betriebsratsgremium
und von der Betriebsversammlung
der Wiener Kinder- und Jugendbetreuung.
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